Zero Feed-In (Nulleinspeisung)
Das Friese & Röver - Glossar
Unter Zero Feed-In, oder auch Nulleinspeisung, versteht man den Betrieb einer Photovoltaikanlage ohne jegliche Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Der erzeugte Strom wird ausschließlich im eigenen Haushalt oder Betrieb verbraucht. Eine Einspeisung ins Netz, etwa im Rahmen einer Einspeisevergütung, findet nicht statt. Um dieses Betriebsmodell umzusetzen, werden spezielle Steuerungsgeräte und Batteriespeicher eingesetzt, die sicherstellen, dass produziertem Solarstrom nur dort zur Verfügung gestellt wird, wo er auch benötigt wird. Überschüsse landen im Speicher, anstatt ins Netz zu fließen.
Diese Betriebsweise wird häufig dort eingesetzt, wo Netzbetreiber bestimmte Vorgaben machen oder keine Einspeisung zulassen. Auch für Privatpersonen oder Unternehmen, die ihren Energiebedarf komplett selbst decken wollen, kann das Modell attraktiv sein. Durch die Eigenverbrauchsoptimierung sinken die Stromkosten erheblich, allerdings erfordert das Konzept eine präzise Dimensionierung von Anlage und Speicher. Häufig verlangen Netzbetreiber auch Nachweise oder Steuergeräte, die eine vollständige Netzsperrung technisch garantieren.
Was bedeutet „Zero Feed-In“ konkret?
- Hoher Eigenverbrauchsanteil: Solarstrom wird primär selbst genutzt, Autarkiegrad steigt deutlich.
- Unabhängigkeit: Weniger Abhängigkeit vom Netz und von Preisschwankungen.
- Technische Vorgabe: In Netzgebieten mit kapazitativen Beschränkungen kann Zero Feed-In verpflichtend sein.
- Speicherintegration: Batterien sichern, dass Überschüsse zeitversetzt nutzbar bleiben.
Zero Feed-In ist damit ein Konzept, das sowohl technische als auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen kann, wenn Speicher und Verbrauchsprofil zur Anlage passen. In der Praxis ist es insbesondere für energieautarke Gebäude, Betriebe mit gleichmäßigem Grundlastbedarf oder Regionen ohne Einspeisevergütung eine optimale Lösung, um erneuerbare Energie konsequent für sich selbst zu nutzen.
Tipp: Achten Sie bei der Planung einer Zero Feed-In-Anlage unbedingt auf die richtige Speichergröße. Ein zu kleiner Speicher führt zu Stromüberschüssen, die nicht genutzt werden können, während ein zu großer Speicher unwirtschaftlich sein kann.
Zurück zur Listenansicht