Temperaturmaxima
Das Friese & Röver - Glossar
Temperaturmaxima bezeichnen die höchsten Temperaturen, die Solarmodule, Montagestrukturen oder elektrische Komponenten während ihres Betriebs erreichen können. Vor allem PV-Module sind auf Dächern oder Freiflächen oft intensiver Sonneneinstrahlung und Hitze ausgesetzt. Durch Absorption der Sonnenstrahlung übersteigen ihre Oberflächentemperaturen im Sommer häufig 60 °C, in südlichen Lagen oder auf schlecht belüfteten Dächern können sogar Maximalwerte bis zu 85 °C auftreten. Diese Temperaturen liegen deutlich über der Umgebungsluft und führen dazu, dass der Wirkungsgrad der Zellen mit jedem Grad Erwärmung merklich sinkt – bei Siliziumzellen um etwa 0,3 % bis 0,5 % pro Grad.
Zu hohe Temperaturmaxima beanspruchen nicht nur die Module selbst, sondern auch Kabel, Wechselrichter und Dichtungen und können auf Dauer zu Materialermüdung oder vorzeitigem Versagen führen. Die technische Lebensdauer der Module hängt deshalb auch stark von den vor Ort erreichten Temperaturmaxima ab: Regelmäßige Überhitzung beschleunigt die Degradation. Während hochwertige PV-Module so konstruiert sind, dass sie auch langfristig bei hohen Temperaturen zuverlässig arbeiten, profitieren sie von möglichst freier, luftumströmter Montage, hellen Dachflächen und geringem Wärmestau unter den Modulen. Temperaturmaxima schwanken aber auch mit Ort und Jahreszeit: An heißen Mittagen sind sie am höchsten; nach Sonnenuntergang oder bei Wind kühlt die Anlage schnell ab.
Installateure wählen daher je nach örtlicher Gegebenheit und Dachtyp spezielle Montageschienen, Winkel und Abstandshalter, damit Modulluftung und Abtransport von Wärmestau funktionieren. Moderne Monitoring-Systeme können Temperaturmaxima messen und dokumentieren, sodass Fehler (z. B. durch unterbrochene Luftkanäle oder Verschmutzung) schnell auffallen.
Tipp: Lass deine PV-Anlage stets mit genügend Abstand zum Dach montieren und sorge für freie Hinterlüftung. Überprüfe die Module in heißen Sommermonaten regelmäßig auf ungewöhnlich starke Erwärmung. Bei sehr dunklen Dachflächen oder schlechten Belüftungsbedingungen können spezielle Abstandshalter und Monitoring-Sensoren helfen, Temperaturmaxima zu reduzieren und die Lebensdauer der Module signifikant zu verlängern.
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