Messe-Rückblick "Sonne macht Strom"
Insbesondere der Trend zum eigenen Stromspeicher spiegelte sich auch auf der Messe wider ‒ die geringe EEG-Vergütung fordert ja quasi dazu auf, den selbst erzeugten Strom auch direkt im Haus zu nutzen. Und dazu braucht’s natürlich einen Speicher.
Tag 1 – 12. Mai 2017
Qualität und Community
Zunächst stellt Ralf Pevestorf das beeindruckende Produktportfolio von BayWa vor – BayWa ist unser Hauptlieferant im Bereich Solarmodule (Astronergy, Hyundai, LG, Solarworld,…), Wechselrichter (SMA, Fronius, Kostal, Delta…) und Speicher (LG, LG Chem, Mercedes, Varta,…).
Anschließend betritt Jörg Schröder von Solarworld das Podium. Wir lauschen aufmerksam seinen Ausführungen über die hohe Qualität der Solarmodule, die an jedem wichtigen Bauteil mit Grenzwerten deutlich über den geforderten Zulassungsnormen getestet – und bestätigt – wird. Wir hören erstaunt, dass die von Solarworld verwendeten Gläser im Prüflabor Durchbiegungen von bis zu 38 cm zulassen, bevor sie brechen! Ein weiteres Beispiel beeindruckt uns: Von den ca. achtzig auf dem Markt erhältlichen EVA-Folien, die auf der Rückseite der Solarmodule eingesetzt werden und die mindestens im Bereich der Zellzwischenräume dem UV-Licht der Sonne ausgesetzt sind, erfüllen nur acht die hohen Ansprüche von Solarworld. Nur drei davon – in Zahlen 3 – werden in Modulen von Solarworld eingesetzt. Überschattet wird der Vortrag von der zwei Tage zuvor bekannt gewordenen Insolvenz des größten deutschen Herstellers von Solarmodulen. Jörg Schröder berichtet vom aktuellen Stand, wonach Produktion, Verkauf und Auslieferung der Module auch weiterhin erfolgen werden.
Uwe Jansen vom Großhändler Krannich erläutert dann die Vorteile des Solaredge-Systems. Hiermit werden die Photovoltaik-Generatoren – also die Modulreihen – modulgenau geregelt, um den maximalen Stromertrag aus der PV-Anlage zu holen. Jansen illustriert die Funktionsweise des Systems so gut, dass das gesamte Publikum dessen Vorteile bestens nachvollziehen konnte.
Klimaschutz und sonnenFlat
Auf einer Fachmesse, die sich um die Sonne als Energieträger dreht, darf ein Vortrag zum Thema Klimaschutz natürlich nicht fehlen. Diesen Part übernimmt Braunschweigs Klimaschutzmanager Matthias Hots ‒ er referiert über die Klimaschutzziele der Stadt und den aktuellen Stand der Umsetzung. Hots macht deutlich, welche Anstrengungen notwendig sind, um die neuen Ziele zu erreichen ‒ nachdem die Reduktion der CO2-Emissionen um 40% bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990 leider verfehlt werden. Am Ende des Vortrages macht er uns ein wenig Hoffnung, dass das Förderprogramm der Stadt Braunschweig (Unterstützung von Solarcarports, PV-Anlagen auf Ost/West-Dächern und Stromspeicher) in den nächsten Monaten aufgestockt wird. Zur Zeit liegt es nämlich auf Eis, da die eingegangenen Anträge den Fördertopf übersteigen ‒ was ja ein gutes Zeichen dafür ist, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung groß ist, aktiv zur Energiewende beizutragen
Den Schlussvortrag des ersten Messetages hält Andre Jenß von der sonnen GmbH, die sich der Beschleunigung der Energiewende verschrieben hat. Mit gut verständlichen Illustrationen stellt er die monetären Vorteile der sonnenFlat vor, mit der nach Einbau von PV-Anlage und sonnenBatterie der gesamte Stromverbrauch gedeckt wird, ohne dass zusätzliche Stromkosten anfallen. Aktuell leisten die Nutzer der sonnenFlat einen Communitybeitrag, um die Startphase zu stützen ‒ dieser soll in den Folgejahren jedoch reduziert werden. Die sonnen GmbH erwirtschaftet die Kosten für den Reststrom (also für den benötigten Strom, der nicht allein von den PV-Anlagen produziert werden kann) durch Verkauf eines kleinen Teils der Speicherkapazität seiner Mitglieder auf dem Regelenergiemarkt.